Nach ihrem kürzlichen Vorstoß wegen der anhaltend rechtswidrig betriebenen Schweinemastanlage auf dem Wittel strebt die Löhner-Bürger-Allianz eine Klärung an, in welchem Umfang in Löhne insgesamt von einer Trinkwasserverschmutzung durch Nitrateinleitungen ausgegangen werden muss.  

LBA-Ratsmitglied Peter Weidenbörner stellt dazu fest: „Bekanntlich steht ein Umweltverträglichkeitsgutachten bezogen auf den Witteler Schweinemastbetrieb Kruthof seit langen Monaten noch aus. – So wurde in der letzten Ratssitzung deutlich, dass nicht erkennbar ist, wann in den nächsten Jahren das Genehmigungsverfahren für diesen Betrieb ordnungsgemäß abgeschlossen wird, selbst wenn  Bürgermeister Bernd Poggemöller (ausweislich des Rats-Protokolls vom 28.9.‘17), >nicht von einem jahrelangen Prozess< ausgeht.“ 
Mit Verwunderung habe die LBA  – Fraktion die Aussage von Baudezernent Wolfgang Helten aufgenommen, der in seiner Antwort auf die LBA – Anfrage vom 15.9.’17 meint, dass „die Nitratbelastung im Umfeld des [fraglichen] Schweinemastbetriebes [.] verwaltungsseitig als unauffällig beurteilt“ werde, so Weidenbörner.
Andererseits räume Helten auch ein: „Flächendeckende Messung liegen für den Bereich nicht vor.“ Lediglich im Jahre 2015 habe es die Wahrnehmung von Nitratwerten von 1,1 bis 9,1 mg/l bei benachbarten Brunnen gegeben.
LBA-Fraktionsvorsitzender Dr. Ottensmeier: „Über die tatsächliche Höhe der heutigen Schweinebestände – in den ungenehmigten Schweineställen – hat die Stadt angelblich keine Erkenntnisse. Verharmlosend interpretiert Helten das – gerichtlich letztinstanzlich statuierte – fehlen der Baugenehmigung, ganz im Stil der Achtundsechziger, als lediglich formell illegal“, ein subjektiv eingebrachter, euphemistischer Terminus, den das bundesrepublikanische Rechtswesen keineswegs kennt, der also juristisch belanglos ist.“
Dementgegen vermeldet die Tagespresse [NW 10.10.‘17], dass Brunnenmessungen im Quellgebiet des Sudbaches (unweit des Kruthofes) seit 10 Jahren signifikant erhöhte Nitratwerte dokumentieren, so z.B.  mit der letzten Messung im privaten Brunnen der Familie Hagemeier einen Wert von 114 Milligramm Nitrat pro Liter bei einem gültigen Grenzwert von 50 Milligramm/Liter (lt. >VSR-Gewässerschutz<).
Diese Nitratfracht führte u.a. dazu, dass im privaten Teich ein Fischsterben ausgelöst wurde und der Hausbrunnen der Familie Hagemeier seit Jahren unbrauchbar ist.

Ebenso wurden, so Ottensmeier, bereits im Jahre 2016 in gleicher Weise drastisch überhöhe Nitratwerte in Löhner bzw. Gohfelder Brunnen [NW 8.6.‘16] ermittelt.
Das diesbezügliche Fazit des >VSR-Gewässerschutzes< war: „In jeder vierten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung.“

Vor diesem Hintergrund wünscht die LBA Fraktion von Bürgermeister Poggemöller die Beantwortung der nachfolgenden Fragen

  1. Ist die Verwaltung anhaltend der Meinung, dass die Nitratbelastung des Grundwassers im Umfeld des Schweinemastbetriebes Kruthof unbedenklich ist?
  2. Wird die Stadt Löhne tätig werden und sich mit dem Kreis Herford in Verbindung setzen, um den augenscheinlichen Widersprüchen nachzugehen, um objektive Fakten zur Nitratbelastung im Stadtgebiet und im besonderen im Quellgebiet des Sudbaches zu ermitteln?
  3. Welche Nitrat-Messungen hat der Kreis Herford bisher bezogen auf die Gewässer im Löhner Stadtgebiet durchgeführt (Bramsche/Nagelsbach, Schulbach, Röbkebach, Mühlenbach, Sudbach, Mittelbach, Osterbach, Rehmerloh-Mennighüffer-Mühlenbach, Werre) und wie hoch liegen die aktuellen Werte?
  4. Welche Nitratbelastungen wurden bisher in den städtischen Brunnen ermittelt?
  5. Welche Nitratbelastungen des Wassers wurden bisher im Bereich des Wasserbeschaffungsverbandes „Am Wiehen“ festgestellt?
  6. Bekanntlich wird Löhner Wasser auch an Mineralwasserfirmen verkauft. Welche Nitratwerte wurden bei dem diesbezüglichen, abgegebenen Wasser festgestellt?