Benennung von Straßen nach markanten Frauen – Ratsantrage der Löhner-Bürger-Allianz
(Antrag nach § 3 zur Behandlung in der nächsten Ratssitzung)

Anfang März 2023 wurde im Hauptausschuss der Stadt beschlossen, dass die Verwaltung prüfen solle, „welche Frauen mit einem Straßennamen gewürdigt werden könnten.“ –
Selbstverständlich darf bei einem solchen Prüfungsprozess nichts überstürzt werden.
Dennoch regt die Löhner-Bürger-Allianz an, das Verfahren in absehbarer Zeit abzuschließen und zuvor die nachfolgenden Personen zu berücksichtigen, die als geeignet erscheinen: Dies sind Minna Poppensieker, Marie Schmalenbach, Marga Kämper, Karoline Sander, Marie Durand und Katharina von Bora. 

Begründung: Es ist sinnvoll mit der Würdigung von Frauen als Namenspatroninnen von Löhner Straßen deutlich zu machen, dass nicht ausschließlich Männer, sondern in gleicher Weise auch Frauen vorbildliche Leistung in wirtschaftlicher, kultureller, politischer und moralischer Hinsicht vollbringen und vollbrachten. Eine solche Namensgebung, die auch bedeutende Frauen einbezieht, dokumentiert, dass nicht nur Männer „Geschichte machen“.

 

1.        Minna Poppensieker hat in der Nachkriegszeit mit ihrem Geschäft in der Lübbecker Straße maßgeblich den Löhner Einzelhandel geprägt. Sie wurde den Löhnern zu einer volkstümlichen und beliebten Vertrauensperson. [siehe auch den Vorschlag der Soroptimisten]

2.        Marie Schmalenbach war Mennighüffener Schriftstellerin und (Lieder)Dichterin (u.a. auch des  überregional beliebten Kirchenliedes „Brich herein, süßer Schein“). Sie wurde in Mennighüffen bestattet und für ihr Wirken in besonderer Weise künstlerisch in der Eingangshalle des Ev. Landeskirchenamtes zu Bielefeld gewürdigt. 

3.        Marga Kämper war erstes weibliches Ratsmitglied der Stadt Löhne und erste stellvertretende  Bürgermeisterin der Stadt. – Ein Vierteljahrhundert lang wirkte sie lokal- und sozialpolitisch im Dienste der Löhner Bürger. 

4.        Marie Durand war eine heftig drangsalierte und international geachtete Vorkämpferin für Religions- und Glaubensfreiheit, die in vorbildlicher Art und Weise treu und konsequent, aber gewaltfrei ihren Idealen diente.

5.        Katharina von Bora war Partnerin, Ehefrau und maßgebliche Stütze Martin Luthers, die dem  Reformator in seiner Arbeit selbstbewusst und solidarisch zur Seite stand.

6.        Karoline Sander aus Ostscheid wurde im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasieaktion  ermordet. [siehe Präses Ernst Wilm 1980, in: Eine Stimme, die nicht schwieg, Ein Hörbuch, Hrsg. Kirchengem. Mennighüffen 2009, S. 15]. Karoline Sander steht für die Vielzahl der Menschen, die in Deutschland und Europa – aber eben auch im Gebiet der heutigen Stadt Löhne – durch die menschenverachtende totalitäre bzw. faschistische  Gewaltherrschaft ermordet wurde.