„Die Löhner-Bürger-Allianz geht davon aus, dass das Projekt des sogenannten Radschnellweges, der in Ostwestfalen Bielefeld, Herford, Löhne, Bad Oeynhausen und Minden für Zweiradfahrer verbinden soll, in den nächsten zehn Jahren nicht gebaut wird. Zum einen ist das Land NRW finanziell mächtig unter Druck und macht verschiedene Sparanstrengungen, zum anderen ist es auch um den Haushalt der Stadt Löhne sehr schlecht bestellt.
Die Stadt bedrückt eine hohe dreistellige Millionen Gesamtverschuldung, und bereits der laufende Haushalt ist defizitär: Es wurde deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. Die erhofften und eingeplanten Steuereinnahmen konnten wegen des Einbruches der deutschen Wirtschaft nicht erzielt werden.
Auch die von SPD, CDU und Grünen nochmals erhörte Grundsteuer B, die den Mietern und Hausbesitzern tiefer in die Tasche greift, kann die aktuellen Fehlbeträge bei Weitem nicht ausgleichen, so LBA-Fraktionsvorsitzender Dr. Hermann Ottensmeier. 
Überdies falle ins Gewicht, dass in Löhne millionenschwere Groß-Bauprojekte anstehen, vor allem im Bereich der städtischen Schulen und Sportanlagen. Diese kommen noch als zusätzliche Last auf den neuen Haushaltsplan. Da müssten überflüssige Ausgaben wohl oder über gestrichen werden. Dazu gehören die (Planungs)Ausgaben für das Leuchtturm-Projekt >Radschnellweg<. Insofern sei die Überlegung der Verwaltung richtig, so Ottensmeier, hier „konsequent auf die Bremse zu treten.“
Ärgerlich sei es jedoch, dass die vormalige Radschnellweg-Begeisterung einiger Kommunal- und Landespolitiker dazu führte, auf einen rechtzeitigen Stopp zu verzichten. Immerhin wurden schon jetzt hier große Summen für Planungen „in den Sand gesetzt“.
Dr. Ottensmeier: „Die Vorstellung, der Radschnellweg könnte massenhaft Automobilisten auf das Fahrrad zu locken, war von Anfang an nicht faktenbasiert, sondern reines ideologiegeleitetes Wunschdenken.“
Für die Vielzahl der Verkehrsteilnehmer wäre es wesentlich sinnvoller und realitätsnäher, die bereits vorhandene Infrastruktur, d.h. Rad-, Fußwege und Straßen in Löhne zu sanieren und in einen Zustand der uneingeschränkten Nutzbarkeit zu versetzen. Die Ausbesserung der Straßen und Wege, die Beseitigung von Schlaglöchern, Aufbrüchen und Stolperfallen, gehört laut Kommunalverfassung eindeutig zu den Pflichtaufgaben der Stadt und wurde aber immer wieder zugunsten von ambitionierten Neubauplänen, siehe Fahrradstraße Gohfeld, sträflich vernachlässigt. Die für Straßenausbau zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel reichen seit Jahren nicht aus.
Hermann Ottensmeier: „Baudezernent Niemeyer ist uneingeschränkt Recht zu geben, wenn er vor einigen Tagen statuierte: >Aktuelle finanzielle und personelle Gegebenheiten geben der Verwaltung Anlass, die bisherigen Modalitäten zur Erstellung der Planung des Radschnellweges gegenüber Strassen.NRW kritisch zu hinterfragen.< Allerdings hätte die LBA sich erhofft, dass die kritische Betrachtung des „Radschnellweges“ mit Blick auf die knappen finanziellen und personellen Kapazitäten der Stadt Löhne deutlich früher gekommen wäre.“ 
„Das von der LBA erwartete Ende des Projektes >Radschnellweg< hat für die Gohfelder Bürger einen gravierenden Vorteil“ so der stellvertretende Vorsitzende der LBA-Ratsfraktion, Günter Schlüter. „Nach dem bisher vorliegenden Plan wäre im Bereich der >Ringstraße< eine Auto-Einbahnstraße zugunsten des Radverkehrs eingerichtet worden. Dies bedeutete, dass sich die Hälfte des dortigen LKW und PKW-Verkehres hätte über die Weihestraße durch den Gohfelder Ortskern quälen müssen. Die negativen Folgen für Gohfeld im Hinblick auf Abgasemissionen, Lärm und Verkehrssicherheit wären dann gewaltig gewesen! Wir Gohfelder können jetzt etwas aufatmen.“
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