In landschaftlich reizvoller und ruhiger Gegend, im Gohfelder Sudbachtal, stehen seit Jahren zwei städtische Häuser. Nun hat die SPD-gesteuerte Verwaltung dem Sozialausschuss am 22.3.’18 vorgetragen, die Wohngebäude Sudbachtal 5 und 7, in denen primär Asylanten (in „politisch korrektem“ Amtsdeutsch: „Flüchtlinge“ geheißen) wohnen, seien „abgängig“; soll heißen, die Häuser müssen abgerissen werden. Angeblich gebe es Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel. –

Die Verwaltung macht geltend, nach wie vor gebe es dauerhafte Zuweisungen von Asylanten, in NRW jährlich rund 3.000 Personen [lt. Verwaltungsvorlage vom 22.3.’18].

Aktuell lebten in den städtischen Flüchtlingsunterkünften 241 Personen.

So habe die Stadt Löhne zur Unterbringung bereits

  • mehrere Häuser selbst neu errichtet, ,
  • bauen lassen
  • oder privaten Eigentümern für Asylanten abgekauft (z.B. Oeynhausener Straße, Grenzweg, Dickendorner Weg).

Doch der Bauboom geht unverdrossen weiter, jetzt im Sudbachtal.

Was „normalen Sterblichen“ ganz grundsätzlich verboten ist, die Errichtung von (Miet)Wohnhäusern im >Landschaftschutzgebiet<, soll nun für Asylanten möglich gemacht werden. Selbst „der Kreis Herford als Untere Landschaftsbehörde habe eine Befreiung von den Vorschriften des Landschaftsschutzes in Aussicht gestellt,“ so die freudige Mitteilung der SPD-orientierten Stadtverwaltung.

Ziel der Verwaltung sei es, „eine allzu gedrängte Unterbringung (zu vermeiden) „um die geflüchteten Menschen mit angemessenem (auch familiengereichtem) Wohnraum zu versorgen und ihnen „etwas Privatsphäre zu ermöglichen“. –

Wunder der Logik: >Integration durch Separation< oder >Einfrosten durch Kochen<

Weiterer Begründung des Neubaues im Landschaftschutzgebiet: Die Verwaltung beklagt, dass „die betreffende Personenkreise (= Asylanten) bei Vermietern häufig großen Vorbehalten begegnen“. –

Ja „eine Vermietung an Flüchtlinge schließen viele Hauseigentümer kategorisch aus, auch dann, wenn sie von Unterstützern begleitet werden.“ –

Dies vermag zu überraschen. – Es scheint so, als hätten viele Löhner Hauseigentümer immer noch böse Vorurteile gegenüber Asylanten und nicht verstanden, dass die monatelangen Meldungen z.B. aus dem idyllischen Oerlinghausen sich nur auf „einige wenige bedauerliche Einzelfälle“ beziehen.
(siehe NW 30.9.2017: „Auf Beutezug im Klinikumfeld“, Mehrfachtäter aus der Flüchtlingsunterkunft in Oerlinghausen bereiten Probleme. Sie begehen Fahrrad- und Ladendiebstähle in der Umgebung …“
oder „Tag24 1.10.17: Schlägerei zwischen Flüchtlingen in Unterkunft löst Großeinsatz aus, Zu einer wilden Schlägerei ist es am Samstagabend in der zentralen Unterbringungseinheit in Oerlinghausen gekommen. Wegen einer polizeilichen Kontrolle eines dort untergebrachten Flüchtlings, verbündeten sich, gegen 20.30 Uhr, zwei Landsmänner aus Mali mit dem Zuwanderer …“) –

 

Wortreich erklärt die Verwaltung weiter, weshalb das liebliche Sudbachtal als Wohnstätte für Asylanten geradezu ideal ist:

Es gebe …

  • gute Verkehrsanbindungen,
  • einen gute Infrastruktur,
  • „die Bahnhöfe bzw. die Stadtzentren Löhne und Bad Oeynhausen“, können gut erreicht werden,
    [Und tatsächlich, die vielfach aktenkundigen Fahrraddiebstähle von Asylanten am Löhner und Oeynhausener Bahnhof unterstreichen die Richtigkeit des Behauptung!
    {siehe WB 23.3.18: Urteil des Oeynhausener Amtsgerichtes: Asylant wegen wiederholtem Fahrraddiebstahls vier Monate ohne Bewährung ins Gefängnis}],
  • „Lebensmittelgeschäfte liegen in fußläufiger Nähe“,
  • ebenso wird herausgestellt, dass das benachbarte Oeynhausen für Asylanten wegen „der Gastronomie attraktiv“ sei,

so die Meinung der roten Verwaltungsspezialisten. –

 

Im Haushaltsjahr 2018 stünden, so die frohe Botschaft der Verwaltung, insgesamt 1,55 Millionen € für diesbezügliche Zwecke zur Verfügung. – – –

Geld im Überfluss – aber nicht für alle: Fußweg-Erhaltung ist zu teuer!

Wenige Schritte entfernt, im westlichen Sudbachtal, da ist die finanzielle Situation schon ganz anders, da musste gespart werden:

So Bauausschussvorsitzender Günter Willig (SPD): „Kein Geld für Pattweg zwischen Mühlensiek und Sudbachtal!“

CDU + Rot/Grün + Verwaltung wollen den Weg zwischen Mühlensiek und Sudbachtal einstampfen. Nur LBA-Ratsmitglied Georg Held kämpfte für die Beibehaltung des Fußweges:

Vom Sudbachtal führt dieser Pattweg seit Jahrzehnten über ein privates Grundstück (in diesem Bereich Wald) in Richtung „Mühlensiek“, „Baxwittel“ und B 61. Im Jahre 1975 wurde für den Weg ein Pachtvertrag abgeschlossen worden, der jährlichen Pachtkosten von ca. 15 € beinhaltet.
Die SPD-gesteuerte Verwaltung meinte, man müsse zusätzlich noch zur Überbrückung eines Wasserrinnsals in Stufen und ein Geländer investieren. Deshalb: ZU TEUER! – Schließlich wird die Beseitigung des Weges mit Mehrheit beschlossen. Günter Willig (SPD): „Die Bürger auf dem Wittel werden das nicht verstehen, aber die Bürger in Halstern.“ [BauA 22.3.‘17]