„Hier ist keine Schmerzgrenze erreicht, nein, hier wurde sie deutlich überschritten und zwar seit Jahren.“ So LBA-Fraktionsvorsitzender Dr. Hermann Ottensmeier in einer Einschätzung vor Ort. „Schon die aktuelle Lage am Betonsteinwerk ist nicht haltbar. Die Produktionssituation darf nicht den Gesundheitszustand der Nachbarn im Wohnumfeld anhaltend gefährden.“ Vertreter der Löhner-Bürger-Allianz (LBA) trafen sich mit den Anwohner des Werkes im Rahmen einer außerordentlichen Fraktionszusammenkunft der LBA, um über geeignete Lösungen und die richtigen Vorgehensweisen nachzudenken.

Der bürgerschaftliche Protest wurde dadurch entfacht, dass die Firma Gala-Lusit ihren Standort südlich der Börstelstraße deutlich erweitern will. Das Betonsteinwerk beabsichtigt, eine neue Stein-Produktionsmaschine zu kaufen und will dafür eine zusätzliche Halle an der Vogteistraße in der Nähe der A30 bauen. Zu diesem  Zweck soll der Stadtrat nun den Bebauungsplan verändern und das Gewerbegebiet ausweiten.

Zur Begründung des Ausbaues wurde die Optimierung der Konkurrenzfähigkeit und die Schaffung von einigen Arbeitsplätzen begründend ins Feld geführt. Eine Lärmschutzwand im südlichen Bereich soll die Geräuschbelästigung reduzieren.

Das Gohfelder LBA-Ratsmitglied Liz Barnacott betonte, dass es in der Vergangenheit immer wieder Auseinandersetzungen um die Beeinträchtigungen der Nachbarn gegeben habe. Da ging es um heftigen Lärm bei der Steinproduktion, die Überschreitung von Ruhezeiten, starke Vibrationen der Maschinen und einen sehr ausgeprägten LKW-Verkehr. Der Lärm wirke sich sogar noch im Bereich der Brückenstraße deutlich negativ aus.

Des öfteren hätten die wartenden Lastzüge den Rand und teilweise auch die Fahrbahn der Börstelstraße blockiert. Verschmutzungen durch Abfälle und Fäkalien hätten zusätzlichen Ärger ausgelöst.

Barnacott: „Solche Dinge müssen endgültig abgestellt werden und von Gala-Lusit konsequent unterbunden werden.“ Insgesamt habe es bisher zwischen der Firma und den Nachbar keinen fruchtbaren und wirkungsvollen Dialog gegeben. Jetzt sei Lusit gefordert, das zu ändern.

Die vorliegenden Planungen könnten unter diesen Umständen von der LBA keineswegs mitgetragen werden, so Lis Barnacott. Eine gezielte Lärmentlastung und Verbesserung der Lage für die Nachbarn sei in den aktuellen Entwürfen bisher nicht erkennbar geworden. Dass müsse deutlich anders werden.