Mit Blick auf die aktuellen Gewaltexzesse und kriegerischen Vorkommnisse in der Welt, insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten, die zur Zeit die Bürger beunruhigen und nachdenklich machen, möchte die LBA, dass auch in Löhne ein positives Zeichen gesetzt wird: Ein Zeichen für die freiheitliche Demokratie und gegen totalitäre Übergriffe aller Art.

Die LBA will deshalb auf dem Wege eines Ratsantrages eine öffentliche Einrichtung in Löhne oder eine Straße nach der deutsch-jüdischen Freiheits-Philosophin Hannah Arendt benennen lassen, und fordert vom Stadtrat eine entsprechende Beschlussfassung.
Hannah Arendt habe in unnachahmlicher Art und Weise in ihrem Hauptwerk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ den menschenverachtenden Totalitarismus untersucht. Sie entlarvte ihn in als diametrales Gegenstück der freien Gesellschaft und charakterisierte ihn als die Verschmelzung von Ideologie und Terror. Sie untersuchte tief betroffen den Jerusalemer Eichmann-Prozess und kämpfte engagiert für die Verständigung zwischen Juden und Araber.

Dieser Antrag, Hannah Arendt zu würdigen, korrespondiert auch mit der Initiative der Bürger-Allianz, in der Stadt Löhne, Straßen und Wege nach bemerkenswerten weiblichen Personen zu benennen. Die konkreten Überlegungen der Stadtverwaltung zur Umsetzung dieses Vorhabens werden von der LBA begrüßt. Eine entsprechende Initiative hatte die Bürger-Allianz Anfang des gegenwärtigen Jahres in die Beratungen des Rates eingebracht. Entsprechende Beschlüsse sollen in der November-Ratssitzung gefasst werden: Frauen sollen dann als Namenspatroninnen von Straßen gewürdigt werden.

Gleichermaßen hatte sich auch der „Clubs Soroptimist International Bad Oeynhausen/Wittekindsland“ für eine entsprechende Würdigung der Löhner Unternehmerin Minna Poppensieker eingesetzt. Im Kern geht es bei den von der Verwaltung geplanten Richtlinien um die Aufarbeitung eines erheblichen Defizites: Frauen sollen zukünftig bei der Benennung von Straßen eine Rolle spielen und berücksichtigt werden. Die von der Verwaltung dem Stadtrat vorgeschlagenen Richtlinien sind nach Meinung der LBA weitgehend nachvollziehbar. Sie sind, darauf ausgerichtet, Frauen die Bemerkenswertes geleistet haben, angemessen bei der Vergabe von Straßennamen zu berücksichtigen. Dazu ist die Philosophin Hannah Arendt zweifelsfrei zu rechnen.

Ganz ausdrücklich wird von der Löhner-Bürger-Allianz die Überlegung begrüßt, dass für eine entsprechende Würdigung nur Persönlichkeiten in Frage kommen, die nicht „die rechtsstaatlichen Grundsätze missachteten und sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ engagiert haben. Demzufolge wären also Namensgebungen nach rechtsradikalen ausgerichteten Personen grundsätzlich zu verwerfen.

Auf der Grundlage einer freiheitlich-demokratischen Perspektive müssen nach Überzeugung der LBA aber sämtliche Formen des Extremismus ausgegrenzt  werden: d.h. neben der Ausschließung von rechtsradikalen Faschisten sind ebenso Parteigänger oder Sympathisanten linksradikaler Positionen, also „rotlackierte Faschisten“, wie sie der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher nannte, zu negieren. Desgleichen sind auch religiöse Extremisten, [u.a. Islamisten, Anhänger der Hamas bzw. des Islamischen Staates] abzulehnen.
Fazit:  Jegliche Nähe zu totalitären Ideologien, welcher Art auch immer, wäre nach fester Überzeugung der Bürger-Allianz ein klarer Ablehnungsgrund für eine Würdigung.