Kontrovers wurde seinerzeit im Stadtrat der Ausbau und die Gestaltung des sogenannten Werreauenparkes an der Werre diskutiert. Das Gelände östlich der Schützenbrücke soll mit einer Aussichtsplattform, einer neuen, teilweise bereits erstellten Wegeführungen und einer Fußgängerbrücke – parallel zur Kronprinzenbrücke – gestaltet und aufgewertet werden. Maßgeblicher Anlass für die entsprechende Beschlussfassung war der Umstand, dass das Land NRW ein Förderprogramm aufgelegt hatte, dass in Teilen für die Finanzierung des Werreauenparkes herangezogen werden sollte.

Nach Einschätzung der Löhner-Bürger-Allianz haben sich jedoch mittlerweile die Rahmenbedingungen der damaligen Beschlussfassung erheblich verändert. 

Günter Schlüter, stellvertretender Vorsitzender der LBA-Ratsfraktion: „Angesichts der vehementen Preissteigerungen im Baubereich, insbesondere auch die Stahlpreise, der brisanten Lage des städtischen Haushaltes und vor allem der erheblichen finanziellen Herausforderungen, die auf die Stadt noch zukommen (Bahnhofsumbau, Sanierung der Grundschule Löhne-Ort, Bau des neuen Feuerwehrhauses für die Löschgruppe Gohfeld / Wittel, Bau- bzw. Sanierung des Hallen- bzw. Freibades, die überfällige Sanierung der städtischen Straßen) hat dringlicherweise eine Konzentration auf das absolut Notwendige zu erfolgen. Eine neue Fußgängerbrücke über die Werre gehört nun wirklich nicht dazu.“

Liz Barnacot, LBA-Ratsmitglied und Vorsitzende des städtischen Rechnungsprüfungsausschusses: „Das Aufgabenprogramm, das auf den städtischen Haushalt in der nächsten Zeit zukommt, ist ohne deutliche Einschnitte nicht zu stemmen. Es muss, auch wenn es im Einzelfall weh tun könnte, stärker als in der Vergangenheit zwischen notwendigen, wünschenswerten und überflüssigen Ausgaben unterschieden werden. Das wurde von der LBA mehrfach – auch in den vergangenen Haushaltsberatungen – angemahnt. Doch die Ratsmehrheit wollte den beschwerlichen Weg der >Sparsamkeit mit Augenmaß< noch nicht mitgehen. Nun muss auch dort ein Umdenken erfolgen.“

Die LBA-Fraktion wird, so Barnacot, in der nächsten Ratssitzung nach der Sommerpause einen richtungsweisenden Antrag stellen:
„Der Rat der Stadt Löhne möge beschließen: Auf den geplanten Bau einer neuen  Fußgängerbrücke über die Werre, westlich der Kronprinzenbrücke, wird aufgrund der finanzpolitischen Lage der Stadt Löhne ersatzlos verzichtet.“

Günter Schlüter wir noch konkreter: „Beim Verzicht auf die Fußgängerbrücke bestünde die Möglichkeit für Fußgänger die Kronprinzenbrücke zu nutzen, was einen Umweg von wenigen hundert  Meter mit sich brächte. Die LBA hält das absolut für vertretbar. Der Werreauenpark ist schon jetzt teurer geworden, als ursprünglich geplant. Mit Blick auf die zukünftigen Großprojekte ist uns schleierhaft, wie das der städtische Haushalt verkraften soll. 
Zum unabdingbaren Pflichtprogramm gehören auf jeden Fall das neue Feuerwehrhaus für die Löschgruppe Gohfeld / Wittel (Kosten mindestens 5 Mio €), wie auch die Sanierung der Grundschule Löhne-Ort, (Kosten insgesamt nicht unter 15 Mio €). Aber immer noch fehlen hinreichende Gelder für die notwenigen Reparaturen der Stadtstraßen.

Der bereits im Sportausschuss diskutierte Bau eines Ersatzes für das Löhner Frei- bzw. Hallenbad wird aktuell – je nach Variante – mit einer Kostengröße zwischen 35 und 60 Millionen Euro beziffert. Auch der Aufbau einer nagelneuen Gas- und Stromvertriebssparte wird erhebliche Investitionskosten auslösen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise ist völlig unklar, ob und wann sich die diesbezüglichen Kosten jemals amortisieren könnten.“