Seriengewalttaten am Melbergener Schulzentrum: „Täterschutz statt Opferschutz“? „Sind Stadt und Polizei mit ihrem Latein am Ende?“ (Rat 28. September ‘17)
Sehr unbefriedigend waren die Auskünfte der Verwaltung in Sachen Seriengewalttaten am Melbergener Schulzentrum. Vage Formulierungen, ausweichende Allgemeinplätze und regelmäßige Verweise auf den Persönlichkeitsschutz der mutmaßlichen Täter hinterließen bei den betroffenen Eltern den Eindruck, dass der Staat sich auch hier mehr und mehr zurückzieht und insbesondere von einer konsequenten Verfolgung der zahlreichen Straftaten – trotz aller gegenteiligen Sonntagsreden – meilenweit entfernt ist.
Die Bürger-Allianz hatte aufgrund der jüngsten Ereignisse im Bereich des Schulzentrums in Melbergen an der Goethestraße (Real- und Grundschule) gefordert, dass sich der Stadtrat mit dem Schutz von Schülern und Nachbarkindern befasst. In diesem Zusammenhang wurde eine entsprechende LBA-Anfrage an Bürgermeister Bernd Poggemöller gerichtet. Nach Meinung der Bürger-Allianz ist es nicht hinnehmbar, dass anhaltend zwei polizeibekannte Jungtäter Schüler und Nachbarschaft des Schulzentrums terrorisieren. Weder die mittlerweile über 60 Strafanzeigen (bezogen auf Sexualdelikte, Gewaltanwendung, Hausfriedensbruch, Nötigung, Waffenverkauf) noch die vorgeblichen Aktivitäten von Jugendamt, Ordnungsdienst oder Polizei hatten zu einer erkennbar positiven Veränderung der Situation geführt.
Zur Sprache kam ferner, dass Lehrer und Schüler sich in den Klassenräumen der Realschule bereits verbarrikadieren mussten, als die mutmaßlichen Täter bewaffnet in die Schule eindrangen. – Ebenso kam es – in anderem Zusammenhang – zu körperliche Auseinandersetzungen mit den zeitweise eingesetzten Ordnungskräften.
Die Bürgerfragestunde wurde von der Elterninitiative „Pro Kind Melbergen“ aktiv wahrgenommen. Kritische Fragen wurden von den Eltern an Bürgermeister Bernd Poggemöller (SPD) sowie den Leiter des Jugendamtes Jürgen Förster (SPD) gestellt. Doch wurde erkennbar, dass die bisherigen Maßnahmen von Stadt und Polizei nicht ausreichen, um die Eltern, die sich um die Sicherheit ihrer Kinder sorgen, ernstlich zu beruhigen.

Grundschule Melbergen

Als nicht nahvollziehbar wurde gewertet, dass die Behörde trotz allem davon ausgehe, die Pflegemutter sei kompetent, nicht überfordert und könne auf die fraglichen Jugendlichen pädagogisch positiv einwirken. Die Fakten sprächen deutlich eine andere Sprache, so neutrale Beobachter.
„Das Löhner Jugendamt ist nach Einschätzung der Bevölkerung seit langem entweder nicht willens oder gar nicht in der Lage, wirkungsvoll einzugreifen. Es versucht stattdessen gegenüber den Eltern der beeinträchtigten Schüler abzuwiegeln und die zahlreichen Straftaten unter den Teppich zu kehren bzw. zu verharmlosen.“ so . „Das darf unter keinen Umständen so weitergehen. Die Eltern wünschen keine netten Worte oder gutgemeinte Gesprächsangebote zur Psychohygiene, sondern eine Situation, in der sie ihre Kinder ohne Bedenken zur Schule und auch auf den benachbarten Spielplatz schicken können. Davon sind wir jedoch zur Zeit sehr weit entfernt.“